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Prof. Kap-Sun Hwang

Der Künstler kurz beleuchtet...

Für Kap-Sun Hwang nahm die "Geschichte mit den Streifen" anläßlich eines Projektes der Porzellanmanufaktur Meißen 1998 ihren Lauf. Hier entwickelte er eine Reihe von Gefäßen die trotz ihrer Modernität die speziellen Gegebenheiten der Porzellanmanufaktur wiederspiegeln. Diese Streifengefässe sind zwar nicht blumig verspielt - aber sie sind mit ebensolcher handwerklichen Akribie, einer heute geradezu luxouriösen Investition von zeitaufwändiger Handarbeit, gemacht. Den Streifen und Blöcken ist er seither auch in seinen freien Arbeiten treu geblieben. Kap-Sun Hwang brauchte allein ein Jahr um herauszufinden wie er die eingefärbten Porzellanmassen rissfrei miteinander verbinden konnte. Aber die Herstellung der Gefässe - zumeist Zylinderformen in minimalen Variationen an Größe oder kleiner, formaler Abweichungen - blieb kompliziert genug.

Verschiedenfarbige Gefässe werden in identischer Form und Größe gedreht und in lederhartem Zustand in Streifen oder Blöcke geschnitten. Diese werden so lange gemeinsam in einer Kiste aufbewahrt bis sich ihre Konsistenz einander angenähert hat. Nun beginnt der aufwendige Prozess des Montierens, Trocknens, Brennens, Schleifens - so lange bis die Oberfläche perfekt glatt und schmeichelhaft "weich" ist. Das kann Tage und Wochen dauern.

Dr. Rüdiger Joppien schreibt in dem Katalog zur Verleihung des Justus Brinckmann Preises an Kap-Sun Hwang 2002: ..."Der Keramiker Kap-Sun Hwang ist ein Künstler, der sich verausgabt. Ausdauer und Leidenschaft charakterisieren ihn wie auch seine Überzeugung von der Notwendigkeit und Machbarkeit von Qualität. Er macht nicht nur schöne Keramiken, sondern vermittelt mit ihnen auch die Botschaft, das er alles in sie hineinlegt was ihm wichtig ist."

Kap-Sun Hwang studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Keramik an der Universität von Seoul. Eine 1985 in Seoul gezeigte Ausstellung deutscher Keramiker beeindruckte ihn und seine Frau Si-Sook Kang.Sie bedeutete die erste Annäherung an Deutschland. Schliesslich wünschten sich beide eine fachliche Spezialisierung, sodaß sie von 1991 bis 1998 beide an der Muthesius- Hochschule in Kiel bei Prof. Johannes Gebahrdt studierten. Stipendien und Aufträge Kap-Sun Hwangs für die Porzellanindustrie hielten beide in Deutschland. Seit 2003 ist Kap-Sun Hwang Professor an der National Universität von Seoul. Er lebt dort und in Schleswig-Holstein.

Es wurden Teile aus dem Text von Kirsten Jäschke, Keramik Magazin 5/2002 zitiert